Sonntag, 28. Juni 2015

Eine untrennbare Verbindung

Eine untrennbare Verbindung

Feiern, trauern, ablenken, andere treffen. Das Band zwischen uns will nicht reißen, egal was ich tue
Ich war der festen Überzeugung, dass zwei wie wir sich nicht verlieren können. Und das Schlimme ist, dass uns, obwohl wir nicht mehr zusammen sind etwas verbindet. Es ist wie eine unsichtbare Schnur, die zwischen dir und mir gespannt ist, untrennbar. Ich möchte sie durchschneiden, doch sie lässt sich nicht. Feiern, trauern, ablenken, andere treffen. Das Band zwischen uns will nicht reißen, egal was ich tue.
Was ist, wenn ich nie wieder jemanden so lieben werde wie dich? So viel Zeit ist vergangen und andere sind gekommen, doch niemals waren die Gefühle so intensiv wie für dich.
Danke, dass du mich verkorkst hast! Bevor wir zusammen waren, glaubte ich an die unkomplizierte Liebe, dass man im Leben oft liebt und eh immer jemand Neues kommt. So wie die Mütter einem immer sagen:,,Du bist noch jung, war nicht der Erste und wird auch nicht der Letzte sein“. Liebeskummer vergeht, man ist wieder ein paar Jahre mit jemanden zusammen, getrennt, neu verliebt. Nur nachdem wir getrennt waren, gab es diesen Liebesrhytmus von damals nicht mehr. Uff, die Zeit vor dir kommt mir im Nachhinein so entspannt vor. Keine Adrenalin Kicks und Heulattacken, keine Nervenzusammenbrüche, aber auch keine bittersüßen, vor Liebe triefenden Nachrichten, keine Hochzeitsplanung und keine Träume davon wie schön unsere Babies aussehen würden.
Aus Schlechtem kann auch Gutes entstehen. Eine Weile lud ich ständig Freunde zu mir ein, trank mit ihnen Alkohol, ging in Clubs und tanzte auf jeder Party. Doch der Tanz auf dem Seil, das uns verbindet, ließ sich betrunken auch nicht besser ertragen. Also Neuanfang! Ich habe nun zu mir gefunden, weiß wer ich bin, konzentriere mich auf mein Leben, schreibe, lese, kann auch alleine sein. Es gab vorher nichts grauenvolleres für mich, als alleine in meiner Wohnung zu sitzen. Bei jedem Geräusch wäre ich Nachts am Liebsten vor Schreck in meinem Bett aufgesprungen. Die Stille konnte ich gar nicht ertragen, aber heute noch mache ich oft den Fernseher an, um Hintergrundgeräusche zu haben.
Ich habe gelernt, auf dem Seil, das uns verbindet zu balancieren. Ich hoffe, dass es irgendwann reißt und ich lerne zu fliegen.



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